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Hochkarätige Graffiti- und Street-Art an nördlicher Speicherstraße etabliert – 500 Werke im ersten halben Jahr aufgesprüht
Hochkarätige Graffiti- und Street-Art hat sich im neu entstehenden »Quartier für alle« am Dortmunder Hafen erfolgreich etabliert: An der so genannten Hall of Fame an der nördlichen Speicherstraße haben im ersten halben Jahr nach der Eröffnung Künstler*innen aus dem ganzen Bundesgebiet insgesamt mehr als 500 Werke aufgesprüht. Die Mauer, die das Areal in westlicher Richtung umgibt, ist frei zugänglich und zählt mit rund 600 Metern zu den längsten ihrer Art in ganz NRW.
„Die Hall of Fame wird in der Szene richtig gut angenommen. Denn hier gibt’s vernünftige Rahmenbedingungen und quasi als Bonus eine einzigartige Hafen-Kulisse drumherum“, sagt der regional bekannte Graffiti-Künstler Daniel Mosler aus Dortmund, der selbst immer wieder an der Hall of Fame aktiv ist. „Das künstlerische Niveau ist auch wirklich nicht ohne. Ich freu‘ mich jedes Mal, wenn ich vor Ort bin und ein starkes Werk von einem anderen Künstler entdecke.“
Initiiert wurde das Projekt von der städtischen Wirtschaftsförderung und d-Port21 – einer Tochter von DSW21 und der Dortmunder Hafen AG. Maßgeblich beteiligt sind ebenso das Quartiersmanagement Nordstadt sowie die am Hafen ansässige Agentur für Graffiti-Kunst und Design „More Than Words“, die die Schirmherrschaft hat.
Weitere Impressionen zur Hall of Fame finden Sie hier.
Ort des Austausches
Die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung, Heike Marzen, sagt: „Die Hall of Fame ist eine Bereicherung für die Dortmunder Kulturlandschaft und ein spannendes Angebot für die kreative Szene. Uns war es wichtig, bereits den Planungsprozess lebendig zu gestalten und neue Möglichkeitsräume zu schaffen. Damit wird der Anspruch des Quartiers – nämlich ein Platz des Austausches und der Begegnung zu sein — schon in der Übergangsphase des Areals deutlich und in die Welt hinausgetragen.“
Die Geschäftsführung der Entwicklungsgesellschaft d-Port21, Bettina Brennenstuhl, Jörg Jacoby und Ludger Schürholz, ergänzt: „Wir sind das Thema Zwischennutzung ohne Denkverbote angegangen, und so ist etwas ganz Neues mit einem besonderen Charme entstanden. Das Projekt passt hervorragend zu der weltoffenen Vision für dieses Areal und markiert ein buntes erstes Kapitel in dessen neuer Geschichte.“
Die Hall of Fame bietet Mauerfläche für etwa 80 Werke. Diese werden nach und nach immer wieder von anderen Künstler*innen übersprüht, so dass fast im Wochenrhythmus neue Motive zu entdecken sind. „Die Mauer ist lebendig und vollzieht quasi eine fortwährende Metamorphose. Diese kreative Dynamik macht einen wesentlichen Teil ihres Charakters aus“, erklärt Markus Happe, Chef der Agentur „More Than Words“. Die permanente Erneuerung folgt dabei nach den gängigen Gepflogenheiten der Szene. „Die allermeisten Künstler*innen haben ein feines Gespür, wo und an welcher Stelle sie Werke übermalen. Mit Hilfe von Fotos wird deren Lebensdauer in sozialen Netzwerken wie etwa Instagram verlängert und bekommt somit nochmal eine ganz neue Reichweite.“ Der besondere Charme der Hafenkulisse sei dabei zusätzlich reizvoll für die Fotoaufnahmen.
Grüne Quartiersgarage geplant
Zu der langfristigen Zukunft des Areals war im Sommer, einige Monate nach Eröffnung der Hall of Fame, eine erste richtungsweisende Entscheidung gefallen: Auf dem rund 3.800 Quadratmeter großen Grundstück an der Ecke Speicherstraße/Bülowstraße soll eine multifunktionale Quartiersgarage mit zahlreichen Fahrradstellplätzen, E-Scooterplätzen und regulären Parkplätzen sowie E-Ladestationen und Carsharing-Angeboten entstehen. Der auf Nachhaltigkeit ausgelegte Planungsentwurf sieht u.a. eine rund 1000 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage, eine vielfältige Fassadenbegrünung sowie eine viele Hektoliter fassende Zisterne zur Regenrückhaltung und Bewässerung vor. Als weiteres Highlight soll auf der Quartiersgarage ein tagsüber frei zugänglicher Rooftop-Park mit unterschiedlichen Freizeitangeboten zu finden sein. Die Fertigstellung ist voraussichtlich für 2024 vorgesehen.
Das Bebauungsplanverfahren für das Areal an der nördlichen Speicherstraße war in 2020 unter großer öffentlicher Beteiligung angelaufen. Derzeit werden dazu einige Gutachten erstellt. Die Offenlage des Plans ist für das nächste Jahr geplant.
Über die nördliche Speicherstraße
Das zehn Hektar große Areal an der nördlichen Speicherstraße wird derzeit von d-Port21 in enger Abstimmung mit der Stadt Dortmund für Unternehmen aus der Kreativ- und Digitalwirtschaft sowie Bildungseinrichtungen entwickelt. Mit seiner einladenden Hafenpromenade und Gastronomieangeboten wird das urbane Quartier in Zukunft allen Dortmunder*innen eine hohe Arbeits- und Aufenthaltsqualität bieten. Bis die eigentlichen Bauarbeiten dafür jedoch beginnen, bleibt noch etwas Zeit. Denn in 2022 steht zunächst einmal der Bebauungsplan, der auf dem Entwurf des dänischen Büros COBE basieren wird, auf der Agenda.